Münchener Jakobsweg 2023
Datum | Strecke | Länge | Gesamtlänge | |
1. | 26.09.2023 | Peiting - Steingaden | 20 km | 20 km |
2. | 27.09.2023 | Steingaden - Lechbruck | 12 km | 32 km |
Zum Betrachten der Bilderserie bitte auf die Miniatur klicken.
26.09.2023: 1. Tag Peiting - Steingaden (20 km) Bereits gestern haben wir uns zunächst in Mainz beim dortigen evangelischen Militärpfarramt zur diesjährigen Pilgerrüstzeit getroffen, um dann gemeinsam nach Steingaden ins Allgäu zu fahren. Die Gruppe ist leider aus verschiedenen Gründen etwas geschrumpft, unsere Gedanken sind bei all denen, die dieses Mal nicht dabei sein können. Besonders schmerzt uns, dass uns die komplette musikalische Begleitung der Vorjahre nicht begleiten kann. Heute genießen wir ein reichhaltiges Frühstück und versammeln uns anschließend vor dem Karl-Eberth-Haus zur Morgenandacht, die von den ersten Sonnenstrahlen beleuchtet und von Kuhglocken untermalt wird. Das heutige Thema ist die Zeit der Vergangenheit. Das spricht Militärpfarrer Ciprian Matefy in der Runde an. Wir mögen uns für den heutigen Weg ein Seil vorstellen, das gerade, manchmal kantig oder gewunden vor uns liegt - eine Lebenslinie halt. Daran sollen nun Blüten für die schönen, Steine für die weniger schönen Wegmarken angelegt werden. Unsere erste Etappe absolvieren wir auf dem Münchner Jakobsweg, in den wir nahe des Kalkofenstegs bei Peiting einsteigen. Der mit Wurzeln übersäte und mit vielen Brücken und Planken ausgebaute Weg fordert Konzentration, damit man nicht ausrutscht. Es geht zunächst etwas höher gelegen oberhalb der Ammer, am Ende auch unmittelbar entlang des kleinen Flusses. Anschließend erfolgt ein Anstieg nach Rottenbuch, wo uns die ehemalige Kirche eines Augustiner-Chorherrenstiftes und jetzige Pfarrkirche Mariä Geburt (älteste Teile aus dem 14./15. Jahrhundert) mit ihrer Schönheit erwartet. Weiter geht es nach Wildsteig mit seiner Jakobus-Kirche, die im hellen Rokoko-Stil erscheint. Genau davor hat sich Pfarrhelfer Jörg Bertram mit seinem Fahrzeug platziert und erwartet uns für die Mittagsverpflegung. Nach einer guten Pause haben wir jetzt noch einmal die gleiche Strecke wie bisher zurückzulegen. Ein erster Meilenstein ist die Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies - kurz Wieskirche genannt. Diese wurde Ende des 18. Jahrhunderts als Rokoko-Bauwerk errichtet und berechtigterweise vor 40 Jahren in das Weltkulturerbe aufgenommen. Der letzte Abschnitt führt uns über den Brettelweg durch das Wieser Moor zu unserer Unterkunft nach Steingaden.
27.09.2023: 2. Tag Steingaden - Lechbruck (- Steingaden) (12/20 km) Zweiter Tag der diesjährigen Pilgerrüstzeit in Steingaden, heute mit dem Thema Zeit für die Gegenwart. Zur Morgenandacht treffen wir uns nach dem Frühstück wieder vor dem Haus. Militärpfarrer Ciprian Matefy liest dazu aus dem Evangelium von Matthäus (Kapitel 6, 25 - 34) vor. Grundtenor der Zeilen: Sorgt euch nicht um grundsätzliche Dinge des Lebens, der Herr hat euch im Blick. Mit den spanischen Pilgerlied Cantares von Joan Manuel Serrat werden wir auf den heutigen Weg geschickt, der uns zum Großteil wieder über den Münchner Jakobsweg führen wird. Weit kommen wir jedoch nicht, denn an der nächsten Ecke gilt unsere Aufmerksamkeit dem Welfenmünster aus dem 12. Jahrhundert, der Kirche eines früheren Prämonstratenserklosters. Im Laufe der Zeit wurden durch Um- und Wiederaufbau auch Stile der Spätgotik, des Barock und des Rokoko verwendet. Nach der Säkularisation blieb das Gotteshaus als Pfarrkirche St. Johannes Baptist erhalten. Unser Weg führt uns aus Steingaden heraus nach Urspring, wo ins die kleine, aber schmucke Filialkirche St. Maria Magdalena erwartet. Hinter Steingädele müssen wir auf einem schmalen Pfad durch das Premer Moor laufen. Auf mehreren Infotafeln erfahren wir interessantes zur Tätigkeit der Torfstecher, die bis 1984 hier tätig waren. In Prem erreichen wir am Sportplatz einen Biergarten und entscheiden uns spontan, hier die Mittagsrast einzulegen. Ein Anruf bei Pfarrhelfer Jörg Bertram und kurze Zeit später ist auch die Verpflegung dort angekommen. Nach der ausgiebigen Pause überqueren wir die Lech-Staustufe und setzen unsere Route am Lechufer fort. Im nahen Lechbruck wird bereits die nächste Unterbrechung fällig, eine Eisdiele kann nicht so einfach links liegen gelassen werden. Schließlich können wir uns auch von dieser Örtlichkeit lösen und bleiben weiterhin am Ufer des zum See aufgestauten Lech. Kurz vor Ende von Lechbruch verlässt uns der Münchner Jakobsweg, der gestern und heute insgesamt 32 Kilometer unser Begleiter war. Ein weiteres Mal überqueren wir das Gewässer und sind bald darauf wieder in Urspring. Hier schließt sich der Kreis und die letzen drei Kilometer laufen wir auf bereits bekanntem Terrain, nun in entgegengesetzter Richtung, zurück zu unserer Unterkunft, die wir gegen 16:45 Uhr erreichen.
|