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Via Augusta

 

  Datum Strecke Länge Gesamtlänge
3. 16.05.2022 Puerto Real - Jerez de la Frontera 25 km 57 km

 

Zum Betrachten der Bilderserie des kompletten Weges bitte auf die Miniatur klicken.

 

16. Mai 2022: 3. Tag Von Puerto Real nach Jerez de la Frontera (25 km)

Es ist jetzt zehn Jahre her, dass wir letztmalig Urlaub an der Costa de la Luz machten. 2011 und 2012 nutzte ich die Gelegenheit, jeweils einen Tag auf der Via Augusta zu pilgern. Damals startete ich in an der Iglesia de Santiago Apostol in Cadiz absolvierte zwei halbe Etappen bis San Fernando und Puerto Real. Der Camino war da noch nicht so alt und entsprechend spärlich mit ein paar gelben Pfeilen markiert. Inzwischen war die Asociacion Gaditana Jacobea Via Augusta sehr aktiv und hat zusätzliche Markierungen und Pilgersteine platziert. Dieses Mal habe ich mir die 25 km lange Strecke von Puerto Real nach Jerez de la Frontera vorgenommen. In Jerez waren wir bereits vor ein paar Tagen und haben dort den Alcazar de Jerez, die Bodega Gonzalez Byass und die Kathedrale besichtigt.

Ich muss schon früh aufstehen, da mein Bus der Linie 11 um 7:40 Uhr vom Officina de Tourismo nach Chiclana de la Frontera abfährt. Dort folgen zwanzig Minuten Warten auf die Linie M120, die mich nach San Fernando bringt. Ich steige direkt am Bahnhof Bahia Sur aus und benötige noch ein Ticket für die Bahnfahrt nach Puerto Real. Da ich kaum Spanisch verstehe, habe ich Schwierigkeiten, den Fahrscheinautomaten zu verstehen. Also stelle ich mich am Verkaufsschalter an und hole mir dort das Ticket. Um 9:19 Uhr steige ich in Puerto Real aus dem Zug und begebe mich einmal quer durch die Stadt zur Touristinfo. In den Bars herrscht schon reger Betrieb, viele Einheimische nehmen ein kleines Frühstück zu sich. Ich bin erfreut, dass die T<Re schon offen steht, werde aber direkt darauf hingewiesen, dass der von mir genutzte Eingang zur Bibliothek und nicht zur Touristinfo gehört. Die befindet sich direkt nebenan und öffnet erst um 10 Uhr. So lange warte ich noch und erhalte pünktlichh meinen ersten Pilgerstempel. Dann geht es los.

Zunächst laufe ich auf eine Promenade am Rande der Bahia de Cadiz entlang und werde mit ersten gelben Pfeilen auf das Gelände der Universität geleitet. Dort zweigt der Weg ab in (Naturschutzgeniet), das anscheinend gerne als Naherholungsgebiet genutzt wird. Es gibt hier zahlreiche Rastplätze, Trimmgeräte und botanische Infotafeln. Vereinzelt laufen Hühner oder Eidechsen über den Weg und aus allen Ecken machen sich Vögel durch ihren Gesang sichtbar. Kurz vor einer hölzernen Brücke über den Rio San Pedro kletter ich die neunundzwanzig Stufen eines wackeligen Aussichtsturmes hoch. Die letzten zwei Meter bis zur Aussichtsplattform sind ähnlich einer doppelseitigen Leiter konstruiert. Beim Überqueren des Rio San Pedro knackt es unaufhörlich am Boden. Das Geräusch wird von großen und kleine Krebsen verursacht, die sich in den feuchten Boden eingraben. Es folgt ein Rastplatz mit WC, dem sich eine 2,5 km lange, schattenlose Gerade anschließt. Das ist der Moment, in dem ich daran erinnert werde, eine Wasserflasche  dem Rucksack zu entnehmen und regelmäßig zu trinken. Am Rande des hellen Weges wachsen Agave mit zumeist abgestorbenen Blütenständen, Kakteen und allerlei bunte Blumen. In ausgetrockneten Armen des Flusses sonnen sich hunderte Krabben, die beim geringsten von mir verursachten Geräusch in nahe gelegenen Löchern verschwinden. Auf diesem Abschnitt überholen mich recht viele Radfahrer und ein paar Läufer.

Ich durchquere Valdelagrana und El Puerto de Santa Maria. Von hier aus startete Christoph Kolumbus seine zweite Expeditionsreise. Einen Nachbau der Niña, eines der drei Schiffe seiner ersten Reise, hat man in der Mitte eines Kreisverkehrs ausgestellt. Am Bahnhof entdecke ich eine  Kirche, die mich neugierig macht. Es handelt sich um das ehemalige Monasteiro de la Victoria aus dem 16. Jahrhundert, das ab 1886 fast hundert Jahre als städtisches Gefängnis diente und derzeit restauriert wird. Ich verlasse El Puerto de Santa María und in den Aussenbezirken habe ich nach vielen Flächen Kilometern einen leichten Anstieg an wenig befahrenen Straße ohne Fußweg vor mir. Ich passiere das Casino de Bahia de Cadiz und biege in einen Feldweg ab. Es geht immer noch aufwärts bis zu einem Gedenkkreuz, von dem man einen schönen Blick auf die komplette Bucht von Cadiz hat. Hier mache ich eine kurze Rast und esse meine spanische Salami.

Es ist jetzt nicht mehr weit bis Jerez und die Sonne brennt ohne Erbarmen auf mich herab. Inzwischen ist auch meine zweite Wasserflasche so gut wie leer. Ich umrunde die Zufahrt zur Autovia A4 und laufe an einem unendlich erscheinenden Sonnenblumenfeld vorbei. Dahinter überquere ich die Autovia und begleite diese nun bis zu meinem Zielort. Es kommt jetzt ein wenig Wind auf, das tut gut. Schließlich erreiche ich um 15:50 Uhr die Kathedrale San Salvador in Jerez de la Frontera und habe damit eine weitere Etappe der Via Augusta absolviert. Nachdem ich mir meine ln Stempel abgeholt habe - besichtigt habe ich die Kathedrale bereits in der letzten Woche - brauche ich rund zwanzig Minuten bis zum Bahnhof. Zunächst will ich wieder am Ticketschalter die Fahrkarte lösen, dort dauert es aber sehr lange und um 16:29 Uhr fährt der Zug nach San Fernando. Voller Ungeduld nehme ich mir doch noch einmal den Ticketautomaten vor und entdecke den Umschaltbutton auf eine andere Sprache. Gerade rechtzeitig, den Zug bekomme ich noch. Auf die Abschlussbusse nach Chiclana und Novo Sancti Petri brauche ich auch nicht lange zu warten. Um 18:00 Uhr steige ich direkt neben unserm Hotel aus und bin rechtzeitig zum Abendessen da. Es war ein schöner Pilger Tag auf der Via Augusta. Ob es wieder zehn Jahre dauert, bis ich bis Sevilla weiterlaufen kann?

   

 

 

 

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