Heimfahrt und Zukunftspläne
Freitag, 28. Juni 2019: Von La Souterraine - Paris - Mannheim - Koblenz
Die Hitze des vergangenen Tages haben wir in der Nacht noch deutlich zu spüren bekommen. Draußen ist es anscheinend etwas abgekühlt, aber in unserem kleinen Schuhkarton war es noch ziemlich warm. Hätten wir nicht noch einen Schlummertrunk zu uns genommen, den wir im Waschbecken kühl gehalten hatten, wären wir wohl nicht so schnell eingeschlafen. Da unser Zug bereits um 7:36 Uhr vom nur fünfhundert Meter entfernten Bahnhof abfährt, stehen wir früh auf, packen soweit alles zusammen und gehen in den Frühstücksraum. Prima, dass vom Personal schon gestern Abend alles im Kühlschrank bereitgestellt wurde. So sind wir zeitlich ungebunden und können uns bedienen. Da wir die Ersten sind, haben wir auch noch die freie Auswahl.
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Jakobus ein Stück nähergekommen
Donnerstag, 27. Juni 2019: Von Crozant nach La Souterraine
Der letzte Tag beginnt wieder einmal sehr früh für uns. Pierrick ist deutlich vor uns aufgestanden und macht sich sehr rücksichtsvoll fertig. Außerdem hat er schon Kaffee gekocht. Jörg und ich stehen erst gegen 5 Uhr auf, kurz danach sind wir alleine in der Herberge, da Pierrick schon von dannen zieht. Nach einem kleinen Frühimbiss sind wir kurz nach 5:30 Uhr auch soweit und beginnen die finale Etappe - für dieses Jahr. Jörg hinterlegt noch den Schlüssel im Briefkasten der Brasserie, dann biegen wir rechts ab und gelangen auf einen schmalen, felsigen Pfad, der uns abwärts zur Sédelle führt. Zu Beginn durchlaufen wir einen Abschnitt, der seinesgleichen sucht. Entlang des Flüsschens gehen wir an Mühlen vorbei, die hier in einer wildromantischen Landschaft geradezu für Fotografen Modell stehen.
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Auf der Suche nach der Pilgerherberge
Mittwoch, 26. Juni 2019: Von Gargilesse-Dampierre nach Crozant
Im Endspurt unserer diesjährigen Pilgertour erwarten Jörg und ich heute extrem hohe Temperaturen. Deshalb werden wir trotz kurzer Distanz früh auf der Piste sein. 6 Uhr aufstehen - 6:35 Uhr Abmarsch. Es ist noch recht kühl, als wir nach wenigen Schritten den Schlüssel der Herberge im Briefkasten der Mairie hinterlegen. Unser französischer Pilgerfreund - er heißt übrigens Pierrick - ist viel früher losgelaufen, da er dem GR folgend einige Kilometer mehr bewältigen muss.
Gleich hinter der ersten Kurve erwartet uns ein erster netter Anstieg - es soll nicht der letzte für heute sein. Links von uns geht gerade die Sonne auf - ein schönes Schauspiel, aber gleichbedeutend mit höheren Temperaturen. Bevor wir uns darüber Gedanken machen können, erwartet uns die nächste Herausforderung. Es liegt eine sichtbar längere Passage auf einem Grasweg zwischen eingezäuntem Weiden vor uns. Nachteil des Ganzen: kniehohes Gras, das zudem noch mit Morgentau bedeckt und damit klatschnass ist.
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Erholungstour ins Künstlerdorf
Dienstag, 25. Juni 2019: Von Cluis nach Gargiless-Dampierre
Da wir heute nur eine sehr kurze Etappe unter die Füße nehmen, nutzen wir die Gunst der Stunde und stehen erst gegen 7 Uhr auf. Wir lassen uns sehr viel Zeit beim Zusammenpacken unserer Sachen und verzehren zum Frühstück die gestern Abend eigentlich als Dessert vorgesehenen, aber übrig gebliebenen Eclairs. Nach dem Eintrag im ausliegenden Gästebuch verlassen wir gegen 8:30 Uhr unsere kleine Herberge.
Schon bald erreichen wir die erste und einzige Attraktion der heutigen Etappe, einen rund 300 m langen Viadukt, von dem auch Bungeesprünge angeboten werden. Kurz darauf haben wir noch die Gelegenheit, einen Blick von unten auf die imposante Brücke zu werfen. Es geht es nun unspektakulär auf schmalen Landstraßen weiter, bis wir nach circa 8 km das Örtchen Pommiers erreichen. Laut unserem französischen Führer MiamMiamDoDo soll es hier einen kleinen Laden geben, indem man sich mit einem Kaffee und einem Snack verwöhnen lassen kann. Leider stimmt die Angabe nicht mehr - der Laden sieht ziemlich geschlossen aus. Die hier vorgesehene Pause lassen wir also ausfallen und entscheiden, weiter bis zu unserem Zielort Gargilesse zu laufen. In der Zwischenzeit haben wir nämlich per Mail die Zusage aus dem Rathaus für ein Zimmer in der dortigen Pilgerunterkunft erhalten. Zeitlich sollten wir es schaffen, während den Öffnungszeiten der Mairie den Schlüssel dort abzuholen.
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Soviel Glück an einem Tag...
Montag, 24. Juni 2019: Von La Châtre nach Cluis
Heute sollen die Temperaturen noch einmal ansteigen, sodass wir zum Abschluss der vier heißen Tage erneut früh startbereit sind. Während der Vorbereitungen lassen wir uns die gestern Abend mitgebrachte Pizza Jambon schmecken. Um 6:30 Uhr geht es los. Wie schon an den Vortagen, sind wir relativ schnell aus der Stadt heraus und befinden uns in der Natur. Wir betrachten manch einen Hof mit erstauntem Blick, denn sie ähneln feudalen Gutshöfen. Überall riecht es nach frischem Heu, denn die Ernte ist in vollem Gang. Inzwischen ist schon zur Gewohnheit geworden, mit den vielen Wassertürmen ein Spielchen zu treiben. Immer, wenn wir einen neuen Turm sehen, gebe wir einen Tipp ab, ob er zum nächsten zum durchquerenden Ort gehört.
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Plötzlich mittendrin
Sonntag, 23. Juni 2019: Von Le Châtelet nach La Châtre
Wie geplant stehen wir heute schon um 5 Uhr auf, damit wir nach dem schon vorbereiteten Frühstück zeitig wegkommen. Wir versuchen leise zu sein, aber auch unsere Mitbewohner sind beinahe zeitgleich auf den Beinen. Kurz nach 6 Uhr verabschieden wir uns von Rita und dem Franzosen. Als erstes erwartet uns ein Anstieg bis zu einem beeindruckenden Chateau. Beim Blick zurück auf Le Châtelet sehen wir gerade noch die Sonne am wolkigen Horizont emporsteigen. Uns fröstelt noch ein wenig, aber die Bewegung und die aufsteigende Sonne tun nun ihr übriges. Die Temperaturen steigen merklich an und schon bald ist es angenehm warm - circa 20°. Kurz vor dem Töpferdorf Saint-Jeanvrien begrüßt uns aus einem Dachfenster eine Pilgerfigur aus Blumentöpfen - da hatte jemand eine gute Idee. Wir so oft laufen wir aber hier auch an einer verschlossenen Kirche vorbei.
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Rita aus Flandern - die ewige Pilgerin
Samstag, 22. Juni 2019: Von St.-Amand-Montrond nach Le Châtelet
Da unsere Unterkunft heute geschlossen hat, besteht auch keine Möglichkeit, ein Frühstück zu bekommen. Die Bäckereien haben aber bereits früh geöffnet, und so verabreden wir uns für 7 Uhr, um vor dem Aufbruch ein paar Croissants einzukaufen. Die nächste Boulangerie ist auch nur wenige Minuten von unserer Unterkunft entfernt. Bevor wir unser Frühstück in Jörgs Zimmer einnehmen, packen wir unsere Siebensachen zusammen, damit wir im Anschluss sofort loslegen können. Gegen 8 Uhr verlassen wir das Foyer de Jeune Travailleurs und ziehen von dannen - zunächst in Richtung Orval.
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Canal de Berry - eine unendliche Geschichte
Freitag, 21. Juni 2019: Von Augy-sur-Aubois nach St.-Amand-Montrond
Heute steht der siebte Pilgertag auf dem Tableau, und es wird die Königsetappe sein. Schon gestern Abend haben wir uns von Hanny und René verabschiedet, weil wir sehr früh losmarschieren wollten. Kurz nach 7 Uhr stehen wir vor der Herberge und beginnen den Tag. Wir werden schon von der Sonne begrüßt, der Himmel ist aber bereits mit Wolken gespickt und auch die Temperatur meint es mit angenehmen 18 Grad richtig gut mit uns. Wir marschieren zunächst auf einer Straße, die aber schon bald auf einen noch feuchten Wiesenweg abzweigt. Die Schuhe verfärben sich ganz langsam dunkel, weil sie den im Gras gefangen Morgentau bereitwillig entgegennehmen. Es dauert rund 4 Kilometer, bis wir den bereits bekannten Canal de Berry erreichen. Zunächst laufen wir parallel etwas oberhalb des Kanals, wechseln aber nach gefühlten wenigen Minuten schon direkt an das Ufer auf den alten Treidelweg.
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Ein Paradies für Jakobspilger 2.0
Donnerstag, 20. Juni 2019: Von La Chapelle-Hugon - Augy-sur-Aubois
Trotz der beengten Schlafmöglichkeit und der nicht gerade niedrigen Raumtemperatur haben wir eine erholsame Nacht hinter uns. Um etwas mehr Platz auf der Schlafcouch zu haben, legten wir uns halt mit dem Kopf entgegengesetzt hin. Das hat gut funktioniert. Heute steht eine erholsame Etappe an, die recht kurz und relativ flach ist. So haben wir auch keine große Eile, um auf den Weg zu gehen.
In aller Ruhe packen wir unsere Sachen zusammen und verzehren ein wörtlich genommenes „petit dejeuner“ - den gestern in Gimoulle gekauften Ziegenkäse. Während unserer Vorbereitungen schaut Madame Lolong, die Gemeindesekretärin, kurz in das Refugio hinein und erklärt uns, wo wir sie wegen des Entgeltes und des Stempels finden können. Ich habe natürlich wieder einmal nicht alles genau verstanden und so verstreicht die Zeit, ohne dass etwas passiert. Also mache ich mich auf die Suche nach Madame Lolong. Ich finde sie mit ein paar anderen Leuten in einem offenstehenden Nebengebäude erwartungsvoll an einem Tisch sitzend. Ich hole schnell Geld und unsere Pilgerausweise und setze mich dazu. Sie nimmt unsere Daten auf, stempelt die Ausweise und verabschiedet uns freundlich. Ziemlich genau um 8 Uhr verlassen Jörg und ich La Chapelle-Hugon.
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Das Hühnerwunder ist leider ausgeblieben...
Mittwoch, 19. Juni 2019: Von Nevers nach La Chapelle-Hugon
Auch heute besteht die Möglichkeit, bereits um 7 Uhr das Frühstück einzunehmen. Wir sind pünktlichst im Frühstücksraum und dort ganz alleine. Es wird ein typisch französisches „petit dejeuner“ angeboten: Baguette, Marmelade und Kaffee. Das Angebot ist reichlich und wir sind sehr zufrieden damit. Nach und nach trudeln noch weitere Gäste ein, doch wir sind die ersten, die fertig sind. Da wir schon im Zimmer alles für den Aufbruch vorbereitet haben, holen wir nur noch unsere Rucksäcke und starten in den Tag. Noch schnell den Zimmerschlüssel an der Rezeption abgeben, einen freundlichen Dank aussprechen und schon sind wir wieder auf dem Camino. Wir laufen durch den Park und stehen kurz darauf vor der Kathedrale Saint-Cyr-et-Sainte-Julliette, die aber rundherum mit einem Bauzaun und Gerüsten versehen ist. Ein Besuch muss daher leider ausfallen. So gehen wir unmittelbar nach nebenan und bestaunen das Palais Ducal aus dem 15. Jahrhundert, dem früheren Herzogspalast. Heute wird der Palast für repräsentative Zwecke und Verwaltungsaufgaben genutzt.
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Wallfahrt zur Heiligen Bernadette
Dienstag, 18. Juni 2019: Von Prémery nach Nevers
Um 7 Uhr sitzen wir doch am Frühstückstisch, daneben liegen unsere fertig gepackten Rucksäcke. Monsieur Molé hat uns angeboten, das Frühstück so vorzubereiten, wie es in unseren Plan passe. Das macht sicherlich nicht jeder und dafür sind wir sehr dankbar. Bereits eine Viertelstunde später haben wir unsere Rucksäcke auf dem Rücken und verabschieden uns von unserem freundlichen Gastgeber.
Nur zwei Ecken weiter haben wir das noch im Schlaf befindliche Prémery hinter uns gelassen und bewegen uns parallel zu einer Bahntrasse. Hier ist aber schon lange kein Zug mehr gefahren, denn die Gleise sind mit einer dünnen Rostschicht bedeckt. Wir zweigen auf eine Nebenstraße ab, auf der uns einige wenige Autos begegnen und aus denen man uns sogar zuwinkt. Es geht zunächst etwas aufwärts, danach aber eher flach und durch einige Weiler weiter. Man spürt schon deutlich die ansteigenden Temperaturen. Vor allem beim Wechsel von Wald zu offener Fläche merkt man sofort einen deutlichen Unterschied. Kurz vor Mauvron entfaltet sich die Sonne in ihrer ganzen Pracht, die aber zu unserem Wohlgefallen im Laufe des Tages hin und wieder von Wolkenschwaden versteckt wird. Die Landschaft ist immer noch von Weidewirtschaft und Ackerbau geprägt und vereinzelt laufen wir an größeren Gehöften vorbei.
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Als Asphalt-Pilger on the road
Montag, 17. Juni 2019: Von Saint-Révérien nach Prémery
Zwei Tage haben Jörg und ich nun schon gut hinter uns gebracht und dabei rund 54 km absolviert. Heute ist eine leichte Etappe eingeplant, damit wir nicht zu schnell ausgepowert sind. Gegen 7:30 Uhr sind wir mit den Vorbereitungen fertig und setzen uns in die Küche, um das am Vortag gekaufte Baguette und die geschenkte Salami zum Frühstück zu essen. Leider gibt es keine Möglichkeit, einen Kaffee oder Tee zuzubereiten, da es einfach nur an Zutaten fehlt. Heißes Wasser solo ist nicht so unser Ding. Hier wäre zumindest ein Getränkeautomat wünschenswert. Die beiden Fahrradpilger aus Maastricht bereiten sich ebenfalls auf die Abfahrt vor und gesellen sich zu uns. Währenddessen haben Jan und Atrie bereits auf leisen Sohlen das Haus verlassen, der Franzose scheint noch früher losgegangen zu sein. Wir tun es ihnen um Punkt 8 Uhr gleich und sind relativ schnell aus Saint-Révérien heraus.
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Am Ende geht es ja doch wieder bergauf...
Sonntag, 16. Juni 2019: Von Le Chemin nach Saint-Révérien
Für 7 Uhr steht das Frühstück bereit und alle vier Übernachtungsgäste sitzen pünktlich am Tisch. Auch heute früh gibt es einiges aus der eigenen Küche - lecker. Huberta und Arno verabschieden sich bereits von uns, da sie noch in die Kirche fahren möchten. Vorher bekommen wir noch unsere Stempel, die zum Teil mit der Hand ausgemalt sind. Außerdem erhalten wir Anweisungen, wo wir den Schlüssel der Herberge deponieren sollen. Bereits eine Dreiviertelstunde später haben wir alle unsere Rucksäcke auf dem Rücken und beginnen mit dem geplanten Tageswerk.
Jörg und ich sind anscheinend noch nicht richtig dabei und laufen einfach die Straße geradeaus weiterund bemerken erst kurz darauf, dass wir eigentlich nach links abbiegen müssten. Adrie und Jan laufen richtig und wir beide schließen uns an. Durch einen feuchten Wiesenweg geht es zunächst abwärts nach Anthien, wo das Portal der Église Saint-Laurent aus 16. Jahrhundert offensteht. Ein Gitter versperrt zwar den Zugang, allerdings ist zumindest ein Blick in den Innenraum der Kirche möglich. Es folgt nun eine schmale Straße entlang von großen Weideflächen, aus denen unsichtbare Grillen um die Wette zirpen. Hier überholen wir die beiden Niederländer und gehen unser eigenes Tempo weiter, das heute deutlich flotter ist als gestern. Es folgen die kleinen Dörfer Sancy-le-Bas und Charpuis und nach circa 10 km mit Corbigny eine Gemeinde mit immerhin rund 1.500 Einwohnern. Den markanten Turm der Abtei Saint-Léonard aus dem 16. Jahrhundert sehen wir schon aus der Ferne. Neben den inzwischen vertrauten Wegzeichen - übereinanderliegende gelbe und blaue Balken sowie spezielle Muschelpfeile - zeigen uns am Boden eingelassene Bronzemuscheln den Weg durch Corbigny.
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Ein Paradies für Jakobspilger
Samstag, 15. Juni 2019: Von Vézelay nach Le Chemin
Die gestrige Anreise war wirklich anstrengend und so kommt es uns sehr entgegen, dass es erst um 9 Uhr Frühstück gibt. Wir sind jedoch schon eine halbe Stunde vorher fertig mit packen und entscheiden uns, schon einmal im kleinen Supermarkt noch etwas Wasser für den Tag einzukaufen. Nach unserer Rückkehr hat Madame Schmieding das Frühstück vorbereitet. Wir lassen es uns schmecken und führen ein wenig Smalltalk mit ihr. Schließlich zahlen wir unsere Rechnung und verabschieden uns. Ich kaufe mir noch einen handbearbeiten Stein mit Jakobsmuschel. Einen ähnlichen, hier 2013 gekauften, trage ich seitdem bei meinen Pilgertouren immer bei mir. Wir sind sehr dankbar, dass wir im Cabalus unsere Fortsetzung durch Frankreich beginnen können. Durch das bereits bekannte in Vézelay ist die Verbindung unseres bisherigen Weges mit dem vor uns liegenden Abschnitt sehr eng – trotz der sechs Jahre Differenz.
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Angekommen in der Vergangenheit
Freitag, 14. Juni 2019: Koblenz - Köln - Paris - Vézelay
Heute geht es los. 2013 erreichten Jörg und ich mit der Basilika Sainte-Marie-Madeleine in Vézelay unser erstes großes Zwischenziel. In diesem Jahr werden wir in den nächsten vierzehn Tagen unsere Pilgerreise durch Frankreich von dort fortsetzen.
Meinen Wecker habe ich auf 3:30 Uhr gestellt, doch meine innere Uhr ist bereits früher auf das Aufstehen getrimmt, sodass ich schon einige Minuten vor dem Weckruf auf den Beinen bin. So kann Susanne wenigstens durchschlafen und ich störe sie nicht. Meinen Rucksack habe ich bereits gestern gepackt und komme auf ein Gewicht von knappen 9 Kilogramm. Nach den letzten Vorbereitungen verlasse ich um 4:15 Uhr die Wohnung und fahre mit dem Auto in die Stadt. Schon nach wenigen Metern muss ich bremsen, denn ein Igel kreuzt gemütlich die Straße, dreht sich neugierig zu mir um und setzt seinen Weg in aller Ruhe fort. Das Auto parke ich in der Stadt in der Nähe von Christians Wohnung, da er heute zu seinem Arbeitseinsatz nach Saffig fahren muss. Ich schicke ihm die Parkposition per WhatsApp und hinterlege den Schlüssel in seinem Briefkasten. Von der Wohnung sind es nur ein paar Ecken bis zum Bahnhof, die ich in ein paar Minuten hinter mich bringe. Am Bahnhof ist noch nicht viel los. Nur wenige Reisende warten wie ich auf ihre Züge, während es sich andere auf den Sitzmöglichkeiten in der Vorhalle „gemütlich“ gemacht haben und vor sich hindösen.
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